Kochromane

Neben der ganzen Kocherei, die ich so liebe, lese ich ab und zu auch gern mal ein gutes Buch ;-). Dabei haben es mir gerade Kochromane angetan. Im Vergleich zu „normalen“ Kochbüchern sind hier die Rezepte meist in eine schöne Geschichte eingebunden. So ist es nicht selten, dass einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammenläuft. Manchmal ist es sogar unerläßlich, mit dem Lesen aufzuhören und sich etwas zu brutzeln. Denn diese Bücher sind ein wahrer Quell der Inspiration und bieten gleichzeitig gute Unterhaltung.

Leider musste ich in der Vergangenheit öfter feststellen, dass dieses Genre in den Buchhandlungen nicht unbedigt bekannt ist. Wenn ich explizit nach Kochromanen frage, können die Verkäufer oft mit dieser Klassifizierung nicht viel anfangen. Da ich aber selbst schon sehr viele dieser Bücher besitze und gelesen habe, möchte ich Euch auf dieser Seite einige davon vorstellen. Ich werde hier reglemässig Kochromane vorstellen, es lohnt sich also öfter reinzuschauen ;-).

1.
Den Anfang macht der Roman “ Die kulinarischen Abenteuer des Fra Bartolo“ von Leonard Reinikens. Es wird die Geschichte des Klostergärtners Bartolo erzählt, der sich zu einer längeren Wanderung aufmacht um in einem anderen Kloster nach Hilfe für die erfrorenen Olivenbäume zu fragen.  Ausgestattet mit 9 Krüglein Olivenöl macht er sich auf den Weg durch die hügelige Landschaft der Toskana und erlebt auf seinem Weg viele skurille und kulinarische Abenteuer. Der Roman ist durchsetzt von ca. 50 italienischen Rezepten, die oft so wohlklingende Namen wie „San Stefanos Zucchini Suppe“, „Lammfleisch und Artischocken im Himmel“ oder „Das goldene Risotto“ tragen. Am Ende des Buches werden alle Rezepte nochmal gesondert (mit Angabe der entsprechenden Mengen) zusammengefasst. Ausserdem gibt es neben dem normalen Kapitelverzeichnis auch ein zusätzliches Verzeichnis der Rezepte.
 
 
Während des Lesens kann man förmlich den Geruch von in Olivenöl gebratenen Zwiebeln und Knoblauch riechen. Das Buch bietet wirklich gute Unterhaltung und lässt beim Lesen buchstäblich das Wasser im Munde zusammenlaufen. Deswegen meine Empfehlung: nicht mit leerem Magen lesen!
 
 
2.
Heute möchte ich Euch die Reihe „Tausend Tage in…“ von Marlena de Blasi vorstellen. Es handelt sich hierbei um jeweils in sich abgeschlossene Geschichten von einem Paar, Marlena und Fernando, das an unterschiedlichen Orten in Italien für eine Weile ihr Leben verbringt. Angefangen von Venedig über Toscana und Orvieto und schliesslich Sizilien.
Die Romane beschrieben zum einen den italienischen Alltag mit all seinen Besonderheiten, die Kultur und sind zudem gespickt mit zahlreichen, unglaublich lecker klngenden Rezepten. Einige davon habe ich bereits ausprobiert. Das „Schweinefleisch, das wie Wild schmeckt“ aus „Tausend Tage in der Toscana“ zum Beispiel ist bei meinen Gästen sehr gut angekommen, so dass ich diese Buchseite schon öfter kopiert habe ;-).
 
Die Bücher sind übrigens auch als Reiseberichte oder für lange Winterabende, wenn einen das Fernweh packt, wärmstens zu empfehlen.
 
Frau Bichlmaier3. Das Buch mit dem Titel „Frau Bichlmeier geht essen“ ist eine Sammlung von Reiseerinnerungen einer besagten Frau Bichlmaier, die sich gerne auf Reisen begibt, bevorzugt in den Süden, um sich dort auf kulinarische Abenteuer zu begeben. Und wenn Sie mal nicht auf Reisen ist, so sitzt sie mit Ihren beiden Schuftis (wie sie ihren Ehemann und Hund liebevoll nennt) im bayrischen Biergarten und gienießt die heimischen Spezialitäten.
 
Jedes Kapitel dreht sich um ein eigenes Gericht bzw. kulinarisches Abenteuer: vom französichen Liseneintopf bis Bannanensupe ist alles dabei. Neben den teils wirklich witzigen Anekdoten sind natürlich auch fast alle Rezepte in dem Buch zu finden, so dass man die Gerichte auch leicht nachkochen kann.
 
 
roman ich koch dich tot4. Ein wirklich kurzweiliger und witziger Roman für Zwischendurch ist „Ich koch dich tot“ von Ellen Berg.
 
Vivi, die Protagonistin, verliert bereits am Anfang der Geschichte durch einen „Ess-Unfall“  ihren Ehemann. Und auf den folgenden Seiten müssen weitere Männer, die Vivi das Leben schwer machen, durch Vivis mörderische Kochfähigkeiten „ins Gras beißen“ – bis ihr am Ende doch noch der Richtige begegnet. Oder etwa doch nicht? Doch das verrate ich natürlich nicht 😉 . Neben der lustigen und spannenden Geschichte rund um Vivi, sind auch alle ihre mörderischen Rezepte im Anhang zu finden. Sicherlich kein sehr anspruchsvolles Buch, aber mir hat es sehr viel Spaß gemacht!

One thought on “Kochromane

  1. Hey, habe vor 10 oder mehr Jahren einen wunderbaren Roman einer armen Familie aus den Bergen wo zwei Brüder loszogen nach Schottland und Mama mit Kinder zu Fuß nach Schottland und dort erfolgreich eine Eisdiele eröffneten und gespickt mit kl. Rezepten ihrer Heimat. Leider hatte ich es verliehen. Kennt jemand diesen Roman? B.dorrinck

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Dieser Blog “Essen ohne Grenzen” soll keinesfalls bedeuten, dass man beim Essen kein Ende finden soll, sondern viel mehr, dass Essen alle Menschen, Völker und Kulturen verbindet und somit keine Grenzen kennt, so wie man mit einem guten Essen die ganze Familie und Freunde - mögen sie noch so unterschiedlich sein - alle an einen Tisch bringt.

In diesem Sinne: Lasst uns KOCHEN ohne Grenzen!

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