Was mache ich mit Resten von gekochten Kartoffeln? Sieben köstliche Grundideen für Kartoffeln vom Vortag.

Habt Ihr auch mal wieder zu viele Kartoffeln gekocht und es sind Reste übrig? Das passiert mir leider (oder zum Glück 😉 ) öfter. Zum Wegwerfen viel zu schade. Dabei gibt es so viele einfache und köstliche Rezepte, die sich für die Resteverwertung von gekochten Kartoffeln anbieten.

Doch manchmal hat man einfach ein Brett vorm Kopf. Und damit zukünfig der Überblick leichter fällt, hab ich Euch mal eine Übersicht der Verwertungsmöglichkeiten für Kartoffeln vom Vortag in sieben köstlichen Grundideen zusammengestellt – für mehr Abwechslung in der Resteküche 😉 .

kartoffeln

 1. Bratkartoffeln: Der Klassiker, wenn es um die Resteverwertung von gekochten Kartoffeln geht. Ob mit Speck und Zwiebeln oder sogar einem Spiegelei: Bratkartoffeln gehen immer. Mein aktueller Favorit: frischen Majoran und Knoblauch im Mörser mit etwas Salz und Olivenöl zerstoßen. Die Kartoffeln vom Vortag mit dem so entstandenen Kräuteröl vermengen. Ein paar kleine Cocktailtomaten dazuwerfen und alles in einer feuerfesten Form im Ofen für ca. 25 Minuten bei 180°C braten. Nicht unbedingt das klassische Bratkartoffelrezept, aber unglaublich gut!

 2. Kartoffelsalat: Immer wieder eine prima Verwertungsmethode. Kartoffelsalatrezepte gibt es gefühlt wie Sand am Meer. Ob mit Ei, Gewürzgurke und Majo, Speck, Zwiebeln und Brühe oder doch eher mediteran mit getrockneten Tomaten, Anchovis und grünen Bohnen – der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Probiert doch einfach mal was Neues aus. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kartoffelsalat mit Linsendressing?

3. Tortilla: Kurzgefasst ist es ein spansiches Omlett mit Katoffeln. Außen goldgelb gebräunt und innen noch schön saftig, ist diese Eierspeise aus der spanischen Küche nicht wegzudenken. Eignet sich auch hervorragend für einen kleinen Kartoffelrest. Hierfür reichen sogar 1-2 Kartoffeln. Außerdem kann so eine Tortilla auch wunderbar mit anderen Gemüsesorten ergänzt werden, z.B. Paprika, Pilzen oder Zucchini. Oder man macht kleine Tortillamuffins draus.

4. Kartoffelbrot: Verarbeitet die Kartoffelreste doch einfach zu einem leckeren Kartoffelbrot. Durch die Kartoffeln im Teig bleibt das Brot auch länger frisch. Und man kann dafür auch wunderbar Reste von Kartoffelpüree verarbeiten. Ein leckeres und erprobtes Rezept für ein Kartoffelbrot findet ihr z.B. hier bei Alina.

5. Knödel, Gnocchi, Schupfnudeln: Alle diese Varianten werden aus dem gleichen Teig gemacht, nämlich aus gekochten Kartoffeln, Mehl, Eiern und Salz. Variationsmöglichkeiten gibt es Unzählige: gebraten, gekocht, gefüllt, mit anderen Gemüsen und Kräutern verfeinert… Da wird es sicherlich nie langweilig!

was mache ich aus gekochten kartoffeln?6. Kartoffelauflauf oder Gratin: Kartoffelreste kann man immer wunderbar, auch in Verbindung mit anderen Gemüsesorten, im Ofen überbacken. Ob mit oder ohne Käse – da scheiden sich oft die Geister. Ein sehr leckeres Beispiel ist z.B. dieser Kartoffel-Lauch-Auflauf mit Ziegenkäse und Pistazien.

7. Kartoffelplätzchen: Sie werden oft auch als Kartoffelpflanzerln oder Kartoffelfrikadellen bezeichnet (oder auch Macaire-Kartoffeln) und kommen knusprig aus der Pfanne auf den Tisch. Sie können paniert oder pur angebraten werden. Versucht doch mal ein paar Variationen, wenn Ihr mal wieder ein paar Kartoffeln übrig habt. Habt Ihr z.B. schon mal eine Panade aus Haferflocken oder TUC-Krackern probiert?

Vegetarisch: Spinatknödel mit Tomatensauce

Spinatknödel á la Amika gibt es heute. Ein vegetarisches Hauptgericht also. Die Basis der Spinatklöße bildet ein Knödelteig, wie er für Semmelknödel verwendet wird, nur dass ich hierfür statt Brötchen die Reste des Volkornsandwichbrotes von den schwedischen Brottörtchen verwendet habe. Schließlich wollen wir  restlos kochen und genießen 😉 .

Hinzu kommt also Blattspinat und geriebener Parmesan, das gibt den Klößen die nötige Würze. Dazu gab es eine frische Tomatensauce aus im Ofen gebackenen Cocktailtomaten mit Knoblauch und Basilikum. Guten Appetit!

Spinatknödel mit Tomatensauce
Zutaten für 4 Personen:
 
Brot vom Vortag (ca. 400 g)
250 g Blattspinat (TK)
150 g Parmesan
2 Eier
200 ml Milch
Muskatnuss
1 kg Kirschtomaten
1 TL Tomatenmark
2 Knoblauchzehen
1 Bund Basilikum
Olivenöl
Salz und Pfeffer
 
Für die Tomatensauce die Tomaten waschen, jeweils ein kleines Kreuz einschneiden und in eine feuerfeste Form geben. Den Knoblauch schälen, halbieren und hinzufügen. Die Hälfte des Basilikums hinzufügen. Gut mit Olivenöl betreufeln und mit Salz und Pfeffer würzen. So vorbereitet kommen die Tomaten bei 180°C für ca. 40 Minuten in den Ofen.
 
spinatknödelDen Spinat auftauen, gut ausdrücken und grob zerhacken. Das Brot grob würfeln.  Die Milch erwärmen und mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss würzen. Die warne Milch über das Brot gießen und ein paar Minuten quellen lassen. Nun den gehackten Spinat, 2 Eier und geriebenen Parmesan hinzufügen und alles kräftig durchkneten und abschmecken.
 
Mit feuchten Händen jeweils kleine (oder auch große 😉 ) Knödel formen und diese im siedenden Wasser (mit einer guten Prise Salz) ca. 20 Minuten ziehen lassen. Wer sich unsicher ist, ob der Teig genug Bindung hat, kann zuerst einen kleinen Probeknödel garen. Fällt dieser nicht auseinander kann man bedenkenlos den Rest kochen. Ansonsten mit etwas Paniermehl nachhelfen.
 
spinatknödelWährend die Knödel garen, kann die Sauce fertig gestellt werden. Dafür zunächst die Haut von den Tomaten lösen. Das geht ganz einfach, ist nur sehr heiß, also vorsicht! Dann die Tomaten und den gegarten Knoblauch mit einem Kartoffelstampfer grob zerstampfen (es sollen ruhig noch Stücke übrig bleiben) und das Tomatenmark einrühren, für etwas mehr Bindung.
 
Die fertigen Knödel mit der Tomatensauce restlichem Basilikum und etwas Parmesan servieren.
 
spinatknödel
 

Noch Braten übrig? Dann mach doch einen leckeren Fleischsalat draus.

Manchmal bleibt vom großen Bratenstück noch ein Rest übrig. Doch was tun damit? Da hätte ich heute eine Idee für einen schnellen Fleischsalat aus Bratenresten. Das Schöne daran, er schmeckt hervorragend, unabhängig davon ob es ein Schweine- (wie bei mir hier), Rinder- oder Putenbraten war. Auf einem frischem Baguett serviert wird so aus dem Rest eine neue schmackhafte Mahlzeit. Hier kommt also mein heutiger Vorschlag zur Resteverwertung ;-):

Fleischsalat

Zutaten:
 
ca. 150 g kalter Braten
1 Tomate
1 Schalotte
1/2 Bund Petersilie
1 TL Senf
1 EL Majo
Salz und Pfeffer
 
Den kalten Braten in möglichst dünne Streifen schneiden. Die Schalotte schälen und fein würfeln. Die Tomate waschen, vierteln, entkernen und das Fruchtfleisch würfeln. Das entfernte Kerngehäuse der Tomate pürieren und mit Senf, Majo, Salz und Pfeffer vermischen. Das so entstandene Dressing mit den Fleischstreifen, Tomaten- und Schalottenwürfeln vermengen. Frische, gehackte Petersilie hinzufügen und auf einem frischen Baguett servieren.
 
 

Alles Käse!

Manchmal, wenn es Wurstreste im Kühlschrank gibt, mache ich daraus einen schnellen Wurstsalat. Das mögen wir gerne zu frischem Brot. Einfach etwas rot und gelber Paprika, Gewürzgurken, Olivenöl, Salz und Pfeffer mit Wurststreifen mischen und fertig ist das Abendbrot. Diesmal war Käse übrig, der weg mußte. Also warum nicht auch mal einen Käsesalat zubereiten?

Zutaten:
 
5 Scheiben Käse (bei mir mittelalter Gouda und Emmentaler)
1 Schalotte
1 TL Senf
Salz und Pfeffer
Saft einer halben Zitrone
1 TL Kümmel (ganz)
2 EL Olivenöl
 
Den Käse in Streifen schneiden. Die Schalotte schälen und in ganz feine Würfel schneiden. Zusammen mit dem Senf, Öl, Zitonensaft, Salz und Pfeffer vermischen. Einen TL Kümmel und die Käsestreifen hinzufügen und alles gut durchmischen. Auf Weißbrotscheiben servieren.
 
Die Idee dazu habe ich übrigens aus der „Lecker aufs Land“ Reihe im SWR.
 
 

Osteuropäische Fleischkroketten

Fleischkroketten verbindet man normalerweise mit Holland, doch auch im osteuropäischen Ländern wie Polen und Ukraine sind diese zu finden, wenn auch mit einer etwas anderen Zubereitungsart. Denn die Fleischmasse wird nicht nur geformt und im Fett frittiert, sondern in einen dünnen Pfannkuchen, oftmals mit Zugabe von Kraut zur Fleischmischung, gerollt, paniert und wie ein Schnitzel in der Pfanne gebraten. Sie werden mit saurer Sahne, der sogenannten smietana, serviert.

Zutaten:
 
500 g gekochtes Fleisch z.B. Rind, Kalb oder Huhn
1 Bund Petersilie
1 altbackenes Brötchen
1 Tasse Fleischbrühe
1 Zwiebel
4 Eier
200 g Paniermehl
200 g Mehl
200 ml Milch
Öl zum Ausbraten
Salz und Pfeffer
 
Aus 2 Eiern, dem Mehl, der Milch und einer Prise Salz einen Pfannkuchenteig rühren. Daraus ca. 10 dünne Pfannkuchen backen und beiseitestellen. Das altbackene Brötchen in der Fleischbrühe einweichen, die Zwiebel schälen und die Petersilie fein hacken.
 
Nun das gekochte Fleisch sowie die Zwiebel durch den Fleischwolf drehen und mit dem eingeweichten und gut ausgedrückten Brötchen sowie einem Ei gut vermengen. Die fein gehackte Petersilie untermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Masse nun in die bereits vorbereiteten Pfannkuchen rollen und panieren (erst Ei dann Paniermehl). In Öl in der Pfanne von beiden Seiten goldgelb ausbraten und mit saurer Sahne und einem frischen Salat servieren.

 

Zitronenhuhn-Ravioli

Vor ein paar Tagen habe ich ein Zitronenhuhn im Ganzen gemacht. Gefüllt mit viel Zitrone, Knoblauch und Rosmarin ist es super saftig und herrlich aromatisch geworden. Aber ein ganzes Huhn war für uns zu viel und so ist die ganze Brust übriggeblieben.

Also dachte ich mir, ich mache daraus eine Ravioli-Füllung und serviere diese mit Zitronenbutter. Die Idee fand ich gut und so wurde es auch umgesetzt. Tja, was soll ich sagen. Dabei ist das Huhn zum zweiten Mal gestorben! Die Ravioli sind sowas von trocken geworden. Sowohl die Füllung als auch der Nudelteig an sich. Ich weiß nicht genau woran es gelegen hat, vielleicht hat jemand eine Idee? Im Nachhinein betrachtet hätte ich besser die Brust aufgewärmt serviert. Wäre wohl leckerer gewesen. Ich hoffe nur, dass das nicht der Beginn eines „Laufs“ ist, wie ihn Zorra  beschreibt. Das fände ich gar nicht gut…

Zutaten:
 
100 g Hartweizen
100 g Mehl
2 Eier
1 Zitronenhuhnbrust (inkl. geschmorten Knoblauch und Zitrone)
2 EL Frischkäse
1 Chilischote
ein ordentliches Stück Butter
2 Biozitronen
Salz und Pfeffer
 
Für den Pastateig das Mehl mit dem Hartweizen und den Eiern zu einem glatten, elastischen Teig kneten und für ca. 30 Minuten beiseite legen. Das Hühnerfleisch vom Knochen lösen und zusammen mit den geschmorten Zitronenstücken und Knoblauch durch den Wolf drehen und mit dem Frischkäse vermischen. Evtl. noch mit Salz und Pfeffer abschmecken (war bei mir nicht nötig – die Füllung schmeckte zu diesem Zeitpunkt noch richtig gut).
 
Aus dem vorbereiteten Pastateig mit Hilfe einer Nudelmaschine dünne Teigbahnen ausrollen und die Füllung jeweils auf dem unteren Teil der Bahn verteilen. Den oderen Teil über der Füllung umklappen, gut andrücken und mit einem Teigroller die Raviolis herausschneiden. Die Teigtaschen im gesalzenen, siedenden Wasser etwas 5 Minuten kochen.
In der Zwischenzeit die Butter mit dem Abrieb von zwei Zitronen schmelzen und die Chilischote fein hacken. Die Ravioli in der Zitronenbutter geschwenkt und mit Chili bestreut servieren.

Resteverwertung: aromatische Fleischpastete

Nach Feiertagen bleiben oft Fleischreste übrig, aber auch mal so zwischendurch bleibt oft mal was übrig, dass für eine ganze Mahlzeit nicht mehr reicht. Und oft stellt sich dann die Frage: was tun? Man kann solche Fleischreste, sei es mal ´ne halbe Hühnerbrust, ein Stück Braten etc. immer sehr gut einfrieren, um dann ab und zu aus den Resten eine aromatische Fleischpastete zubereiten. Je mehr verschiedene Fleischsorten desto aromatischer schmeckt die Pastete. Man kann diese dünn aufgeschnitten auf einem gebuttertem Brot servieren oder etwas dicker geschnitten mit einem frischen Salat als Beilage.

Für die heutige Version habe ich eine Gänsekeule, ein Stück Schweinefilet mit Pflaumen und etwas Hühnchen verwendet.

Zutaten:
 
ca. 500g Fleischreste
1 Zucchini
3 Zweibeln
1/2 Bund Petersilie
1 EL Majoran (getrocknet)
2 Eier
etwas Oliveröl
Salz und Pfeffer
Muskatnuss
Chilipulver
 
Die Zwiebeln schälen und in grobe Stücke schneiden. Die Zucchini waschen und ebenfalls grob stückeln. In etwas Olivenöl die Zwiebeln und die Zucchini andünsten, mit Salz und Pfeffer würzen und auskühlen lassen.
 
Das Fleisch grob würfeln bzw. vom Knochen lösen. Die verschiedenen Fleischstücke zusammen mit der Petersilie fein hexeln. Die abgekühlte Gemüsemischung ebenfalls fein hexeln. Alle Fleischsorten sowie das Gemüse mit den 2 Eiern gut vermengen. Nach Geschmack mit Muskatnuss, Majoran, Salz, Pfeffer und Chilipulver würzen. Die Masse in eine Form umfüllen und im Ofen bei 180°C ca. eine Stunde backen. Vor dem Anschneiden gut abkühlen. Guten Appetit!
 

Ich bin Amika und freue mich dass Du da bist!

Dieser Blog “Essen ohne Grenzen” soll keinesfalls bedeuten, dass man beim Essen kein Ende finden soll, sondern viel mehr, dass Essen alle Menschen, Völker und Kulturen verbindet und somit keine Grenzen kennt, so wie man mit einem guten Essen die ganze Familie und Freunde - mögen sie noch so unterschiedlich sein - alle an einen Tisch bringt.

In diesem Sinne: Lasst uns KOCHEN ohne Grenzen!

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